Heute machen wir uns auf den Weg zur wohl spektakulärsten Sehenswürdigkeit in ganz Patagonien: dem Perito-Moreno-Gletscher.
Früh morgens werden wir abgeholt. Eine 80 km lange Fahrt liegt vor uns. Wir fahren viele Kilometer durch die schier endlose patagonische Steppe.
Je näher wir unserem Ziel kommen, umso grüner wird es. Unsere Reiseleiterin Susanna erklärt uns, warum. Vor uns liegen Chile und die Anden, dahinter der Pazifik. Wolken, die sich bilden, schaffen es nicht über die hohen Berge und regnen dort ab, so dass diese Region reichlich mit Regenwasser versorgt wird, im Landesinneren dagegen kommt so gut wie gar nichts an.
Der rote Feuerbusch mit seinen leuchtenden Blüten ist eine das Landschaftsbild bestimmende Pflanze. Er blüht zweimal im Jahr und hat seinen Namen daher, dass er nach Waldbränden als erste Pflanze wieder neu wächst.
Unsere Tour führt durch den Nationalpark Los Glaciares. An einem Aussichtspunkt machen wir Halt für einen kurzen Fotostopp. Im Hintergrund ist der Gletscher in der Ferne bereits zu sehen, doch seine Größe kann man von hier aus kaum erahnen.
Die Landschaft wird immer schöner. Vorbei geht es an großen Seen, auf denen Eisschollen treiben. Im Hintergrund die Anden.
Dann sind wir endlich da. Der Anblick ist einfach überwältigend.
Wir wandern auf Stegen um den Gletscher, um die atemberaubenden Eismassen aus verschiedenen Perspektiven sehen zu können. Der Gletscher hat eine Tiefe von 30 km, eine Breite von 4 km und eine Höhe von 40-60 m. Der sichtbare Teil des Gletschers beträgt übrigens lediglich 10 %! Die anderen 90% liegen unter der Wasseroberfläche. Unter Wasser hat er eine Tiefe von 200m. Das sind unvorstellbare Dimensionen.
Die Gletscher in diesem Nationalpark sind übrigens die einzigen Gletscher außerhalb der Arktis und Antarktis, die trotz Klimawandel noch wachsen!
Auf dem See fährt ein Boot, von dem aus man den Gletscher nochmal aus einer ganz anderen Perspektive genießen kann. Solch eine Bootsfahrt werden wir im Anschluss auch noch machen. Darauf freuen wir uns schon sehr.
Für unsere Bootstour laufen wir den Steg hinunter zum See und erfreuen uns einmal mehr an dem herrlichen Anblick des Lago Argentino. Er ist übrigens dreimal so groß wie der Bodensee.
Wir haben unbeschreibliches Glück mit dem Wetter. Unsere Reiseleiterin erzählt uns, dass es gerade einmal 10 Tage im Jahr gibt, wo das Wetter so ist wie heute. Viel Sonne, kein Wind und wunderbar angenehme Temperaturen. Wir können unser Glück kaum fassen.
Das Boot ist da, gleich geht es los.
Die Fahrt ist großartig und der Anblick des Gletschers überwältigend. Hier auf dem Schiff ist wirklich der beste Ort, um die ganze Schönheit des Perito-Moreno-Gletschers überhaupt erfassen zu können.
In jedem Moment öffnet sich ein neuer Blick auf den Gletscher. Einer spektakulärer als der andere. Wir können nur versuchen, eine kleine Auswahl an Fotos zusammenzustellen, die diesem einzigartigen Ereignis auch nur ansatzweise gerecht wird. Es gehört mit zu dem Schönsten, was wir auf unseren Reisen bisher erleben durften.
Überglücklich treten wir anschließend den Rückweg nach El Calafate an. Diesen fantastischen Tag werden wir unser Leben lang nicht mehr vergessen.
Die Fotos sind schön so irre, da glaube ich gerne, daß es für euch ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird, und dann noch Glück mit dem Wetter.