
Die Nacht im Zelt war super. Wir konnten gut schlafen und starten erholt in den Tag. Heute erwartet uns nach Kapstadt mit dem Tafelberg das zweite ganz große Highlight dieser Reise: eine Safari im Amakhala Game Reserve. Es wurde 1999 gegründet und ist riesige 8.500 ha groß.

Nach unserer Ankunft dort erhalten wir eine kurze Erläuterung zu den Besonderheiten des Reservats, bevor wir im offenen Geländewagen zu unserer Pirschfahrt aufbrechen.
Von Elefanten über Nashörner, Giraffen und Nilpferden bis hin zu Antilopen und Raubkatzen – mit etwas Glück können wir ihnen allen heute hier begegnen. Vor allem freuen wir uns natürlich auf die berühmten Big Five, also Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel. Die Möglichkeit, sie zu sehen, besteht.

Es macht großen Spaß, durch das unebene Gelände zu fahren und nach den Tieren Ausschau zu halten.

Eine friedlich grasende Gnu-Herde sehen wir als erstes. Ein schönes Bild.


Plötzlich ist unser Ranger sehr aufgeregt, denn er hat eine Nashorn-Familie gesichtet! Sie war schon lange nicht mehr gesehen worden und man war sich nicht sicher, ob sie überhaupt noch existiert. Es gibt offenbar insgesamt nur noch sehr wenige Exemplare. Wir nähern uns vorsichtig und können es kaum glauben, Nashörner in freier Wildbahn zu sehen, und das unmittelbar vor uns! Unser Ranger bleibt höchst wachsam und hält sich immer einen Fluchtweg frei, denn die Stimmung kann bei Nashörnern schnell kippen und sie gehen zum Angriff über. Das ist Adrenalin pur für uns und wir halten für einen Moment den Atem an. Zum Glück geht alles gut.

Als nächstes treffen wir auf Zebras, die sich neugierig nach uns umdrehen.

Auch eine Mutter mit ihrem Fohlen ist dabei.

Wir genießen jeden Moment dieser Fahrt. Das Landschaftsbild verändert sich stetig.

Überall prägen riesige Termitenhügel das Bild.

Antilopen…

…und Zebras an einer Wasserstelle. Ein friedliches und idyllisches Bild.

Da sind Giraffen! Mit ihren langen Hälsen ragen sie hoch über die Bäume hinaus und sind dadurch schon von weitem sichtbar. Solche riesigen und dabei so sanftmütigen Tiere. Es sieht wunderschön aus, wie sie so anmutig dahin schreiten.

An unserer Anwesenheit scheinen sie sich nicht zu stören.

Ein Stück weiter kommt plötzlich ein großer Elefantenbulle aus dem Gebüsch und läuft direkt auf uns zu. Wir halten an und warten ab, was geschieht.

Er kommt tatsächlich auf die Straße und läuft ein ganzes Stück vor uns her. Wir folgen ihm in gebührendem Abstand. Plötzlich bleibt er stehen und bewegt sich kein Stück mehr von der Stelle. Erneut heißt es abwarten. Was hat er vor? Zum Glück überlegt er es sich schließlich und biegt ins Gebüsch ab. Wir atmen auf und fahren weiter.

Auf einer Anhöhe dürfen wir kurz aussteigen, denn von oben können wir in ein Wasserloch schauen, in dem, wenn wir Glück haben, Nilpferde baden.

Und wir haben Glück! Wir sehen ein erwachsenes Nilpferd und ein kleines. Der Ranger erklärt uns, das sind Vater und Sohn. Es wird vermutet, dass die Mutter von einem Elefanten getötet wurde. Plötzlich Hektik und Schreie. Unser Ranger hatte das umliegende Gebiet aufmerksam im Blick behalten und plötzlich einen Löwen im Gebüsch bemerkt! Wir müssen schnellstmöglich zurück ins Fahrzeug und merken, das hier ist kein Spaß.

Und dann sehen wir sie tatsächlich: eine Löwin! Sie hat sich nicht weit von uns unter einem Baum niedergelassen und beobachtet uns. Uns schlägt das Herz bis zum Hals und wir werden uns bewusst, in welcher Situation wir uns gerade befunden haben.

Langsam werden wir wieder ruhiger. Diese Vielzahl an spektakulären Eindrücken in kürzester Zeit hatten wir nicht erwartet. Mehr ist wahrscheinlich kaum möglich. Wir sind emotional total überwältigt und müssen alles erst einmal ein wenig verarbeiten. Die Weiterfahrt und die herrlichen Ausblicke auf die unberührte Landschaft, die von weiten Grasflächen und sanften Hügeln geprägt ist, genießen wir deshalb nun besonders und werden wieder etwas ruhiger.

Unsere wunderbare und abenteuerliche Safari neigt sich langsam dem Ende zu. Noch eine afrikanische Antilope zeigt sich uns, dann verlassen wir das Reservat.

Nach dieser intensiven Begegnung mit der afrikanischen Tierwelt kehren wir in einer Lodge mitten im Amokhoto Wildreservat für eine Mittagspause ein. Vor der Lodge steht ein herrlich blühender Jacaranga-Baum.


Hier wartet bereits ein köstliches Mittagessen auf uns. In entspannter Atmosphäre lassen wir die Eindrücke der Safari Revue passieren und genießen die herzliche Gastfreundschaft des Reservats. Dann machen wir uns glücklich und zufrieden auf den Rückweg.

Im Quartier angekommen, läuft uns noch eine große Leopard-Schildkröte über den Weg. Was für ein schönes Tier.

Ein letztes Mal finden wir uns abends zusammen und genießen den Moment. In dem Bewusstsein, wie glücklich wir uns schätzen können und wie gut es uns geht. Jedem Einzelnen und hier im Verbund in unserer Gruppe. Wir haben eine tolle Zeit zusammen verbracht.
Es gibt Momente im Leben, von denen man sich wünscht, sie mögen nie zu Ende gehen. Das heute war so ein Moment. Unfassbar schön. Uns erfüllt eine tiefe Freude und Dankbarkeit, ihn erlebt haben zu dürfen.
Oh Silke, ich kann deine Gefühle so gut nachempfinden, denn es ging uns 2014 im Kruger Nationalpark ganz genau so. Diese besondere Atmosphäre vergisst man sein Leben lang nicht. Eine Giraffe zu sehen war leider nicht drin, dafür aber eine Gruppe ganz junger Löwen ohne deren Eltern, die wahrscheinlich neugierig waren. Liebe Grüße