

Es ist schon hell, als wir am Morgen des nächsten Tages unser heutiges Ziel, die Insel Roatan auf Honduras, erreichen. Roatan gehört zu einem Inselarchipel aus 64 Inseln, und sie ist die größte von ihnen.
Der Ort, an dem wir vor Anker gehen, ist Coxan Hole, die Hauptstadt der Insel.

Schon vom Schiff aus sehen wir, dass vor der Insel tolle Gesteinsformationen liegen. Das sieht vielversprechend aus, denn wir haben für heute einen Schnorchelausflug zum Mesoamerican Barrier Reef, dem zweitgrößten Riff der Welt, gebucht.

Da unser Ausflug erst mittags startet, nutze ich am Vormittag die Zeit für ein paar Bahnen im Pool…

…und für eine herrliche Entspannung im Whirlpool.
Es gibt sie tatsächlich, die Momente, an denen man die Poollandschaft trotz der über 2.000 Gäste an Bord ganz für sich alleine hat. Ich genieße es sehr.

Schnell ist die Zeit vergangen und wir machen uns auf den Weg zu unserem Ausflug.


Mit dem Bus fahren wir ca. eine halbe Stunde und steigen dann um auf kleine Boote, die uns zur Insel Big French Key bringen werden. Da der Wind nach wie vor recht heftig weht, sind wir gespannt, ob unser Schnorchelausflug wie geplant stattfinden wird.


Die Überfahrt dauert nur kurz, aber als wir uns der kleinen Insel nähern, entdecken wir Unglaubliches: einen Käfig, in dem ein Tiger hin und her läuft. Sofort bitte ich unsere begleitende MeinSchiff-Betreuerin, bei unserem Tour-Guide nachzufragen, was es damit auf sich hat. Die Frage ist ihm offensichtlich unangenehm. Nur zögernd erklärt er uns, dass es sich um einen kleinen Zoo mit 4 Tigern, 2 weißen Löwen und einigen anderen wilden Tieren handelt. Wir sind schockiert. Unter artgerechter Haltung verstehen wir wirklich etwas anderes. So etwas in der heutigen Zeit – das ist doch nicht möglich! Es macht mich tief betroffen und beschäftigt mich den ganzen weiteren Tag.

Die kleine Insel ist wunderschön und in der Lagune ist es völlig windstill.

Das Meer jedoch ist weiterhin stürmisch. Das Riff, an dem wir schnorcheln wollen, liegt weit außerhalb. Es ist unmöglich, den Schnorchelausflug dort durchzuführen. Es wäre lebensgefährlich. Aber wir erhalten die Gelegenheit, an einem Riff dicht an der Insel an einer dem Wind weitgehend abgewandten Seite zu schnorcheln. Es ist wunderschön. Wir sehen viele verschiedene Fische und tatsächlich auch viele intakte Korallen. Wie wunderbar wäre dann erst das eigentliche Schnorchelerlebnis an dem Riff geworden. Schade. Aber wir sind dennoch froh und dankbar für das Erlebnis.
Aufnahmen davon stelle ich nachträglich ein, wenn wir die Aufnahmen unserer Unterwasserkamera gesichtet und ausgewertet haben.

Nach dem Schnorcheln haben wir noch ein wenig Zeit, die kleine Insel zu erkunden. Wir treffen auf ein Papageienpärchen…

… einen Specht…

… und ein Kaninchen.

Auch wenn unser Schnorchelausflug nicht ganz so verlaufen ist wie geplant, war es doch ein sehr schöner, wenn auch denkwürdiger Tag.
Wir genießen am Abend das Auslaufen aus Roatan.

Schöner kann ein Tag nicht zu Ende gehen.